Februar

DDoS-Attacken gegen Riseup

In den letzten Wochen hat eine Gruppe, die unter dem Namen Lizard Mafia bekannt ist, wiederholt DDoS (Distributed Denial of Service/Verteilte Dienstblockade)-Attacken gegen riseup.net ausgeführt.

Eine DDoS-Attacke bedeutet, dass hunderttausende Computer gleichzeitig gefälschte Anfragen verschicken um so einen Server zu überschwemmen. Häufig werden diese Attacken durch Viren ausgeführt, die auf normalen Computern ohne Wissen ihrer Nutzer installiert wurden.

Hier auf Riseup sind wir es gewohnt, reguläre DDoS-Attacken abzuwehren, doch die starke Häufung hat unsere Systeme belastet. Wir haben unsere Bemühungen, künftige Beeinträchtigungen von Riseup-Diensten zu bewältigen, verbessert und möchten uns entschuldigen, falls Ihr in letzter Zeit beim Erreichen unserer Server Probleme hattet.

Viele Menschen, darunter auch unsere teuren Freund_innen und Liebhaber_innen, betrachten DDoS als eine Form elektronischen zivilen Ungehorsams (wenn es durch viele Freiwillige ausgeführt wird und nicht in der üblichen Weise mit entführten Computern). Als Riseup haben wir DDoS als politische Taktik jedoch immer abgelehnt und das aus einem einfachen Grund: DDoS ist eine Waffe, die gegen marginale Stimmen im Netz brutal effektiv sein kann, gegen die mächtigen jedoch fast immer unwirksam ist. Wir sind der Ansicht, dass alle sozialen Bewegungen DDoS als Taktik ablehnen sollten.

Bitmask ausprobieren

Riseups neuer VPN-Dients verwendet die freie Software-Anwendung Bitmask. Es gibt eine neue Version von Bitmask für Android-Geräte, die besser ist als je zuvor und es einem leicht macht, den VPN-Dienst von Riseup auf Android-Geräten zu verwenden. Wir haben jetzt VPN-Zugänge in Seattle, Montreal und Amsterdam.

Wozu ein VPN? Ein großer Teil staatlicher und konzernseitiger Überwachung erfolgt durch die Auswertung des Datenverkehrs von Nutzer_innen. Ein verschlüsselter Proxy (Stellvertreter)wie Riseups VPN kann viel dazu beitragen, Euern Datenverkehr vor Überwachung zu schützen, indem er Eure IP-Adresse anonymisiert und es Euch so auch ermöglicht, Zensur zu umgehen. Das VPN verschlüsselt Euern Datenverkehr und lässt ihn aussehen, als käme er von einem Riseup-Server. Es kann aber Eure Anonymität nicht schützen, wenn Ihr oder eine App/Anwendung, die Ihr benutzt, persönlich identifierbare Daten preisgibt.

Um das VPN mit Bitmask zu verwenden, müsst Ihr einen neuen “Schwarzen” Account anlegen. Diese neuen “Schwarzen” Accounts unterscheide nsich von den normalen “Roten” Konten, die derzeit für riseup.net eMail benutzt werden. Allerdings wird der Benutzer_innenname zu Eurem “Roten” Konto reserviert und deshalb nicht verfügbar sein (um unseren Nutzer_innen in Zukunft eine Umwandlung von Rot zu Schwarz zu ermöglichen).

Weitere Details zum Riseup VPN finden sich auf unseren Hilfsseiten auf https://help.riseup.net/de/vpn (derzeit leider noch nicht auf deutsch - wir freuen uns über Unterstützung bei der Übersetzung der englischsprachigen Hilfsseiten ins Deutsche)

Wenn Euch an mehr Anonymität gelegen ist, als ein VPN bieten kann, dann empfehlen wir die Android-Version von Tor Namens Orbot [3].

Ein Anonymisierungs-Proxy wie Riseup VPN oder Tor bietet allerdings keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung Eurer Kurznachrichten oder Telefonate. Dafür empfehlen wir unbedingt den Einsatz von Textsecure [4] und RedPhone [5] von unseren Freund_innen von WhisperSystems.

Wenn Ihr wollt, dass die Bitmask für Android-App auch in Eurer Sprache zur Verfügung steht, dann helft bei der Übersetzung [6]!

Neue Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung

Die Vögel singen! Die Glocken klingen! Die Menschen im ganzen Land tanzen zu der Nachricht, dass Riseup neue Nutzungsbedingungen und eine neue Datenschutzerklärung hat.

(derzeit leider noch nicht auf deutsch - wir freuen uns über Unterstützung bei der Übersetzung der englischsprachigen Hilfsseiten ins Deutsche)